Wettbewerbsfähigkeit der Autobauer in Gefahr

VDA-Präsidentin fordert entschlossenes Handeln der Politik beim IHK-Arbeitskreis Automotive

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Die Automobilbranche stehe an einem Wendepunkt, und das spürten auch die Zulieferer in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, so die IHK in einer Pressemitteilung. Hohe Produktionskosten, internationale Konkurrenz und ein sich rasant wandelnder Markt setzen die Unternehmen unter Druck.

Region/Oberndorf. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, fand in den Räumen des Oberndorfer Unternehmens BWS Anlagenbau & Service der erste Arbeitskreis Automotive der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg in diesem Jahr statt.

Ingo Schulte, Geschäftsführer von BWS, machte seinen Gästen gleich zu Beginn klar, dass man die Lage der Zulieferer nicht nur als Problem der Branche verstehen dürfe. Auch sein Unternehmen, das sich auf sich Ver- und Aufarbeitung von Wasserressourcen spezialisiert hat, sei eng mit der Automobilwirtschaft verbunden. Viele seiner Anlagen würden in den Werken der Automobilindustrie stehen. „Von der Wertschöpfung der Automobilindustrie profitiert der gesamte Industriestandort Deutschland“, erklärte Schulte.

Müller: Nicht mehr wettbewerbsfähig

Hildegard Müller, Präsidentin der Verband der Automobilwirtschaft (VDA), die extra für den Termin nach Oberndorf gekommen war, griff diese Einschätzung auf und eröffnete die Gesprächsrunde mit einer provokanten, aber realistischen Einschätzung: „Wir können in Deutschland nicht mehr wettbewerbsfähig Autos produzieren. Das hat für die gesamte Wirtschaft Konsequenzen.“

Mit dieser Aussage brachte sie die zentrale Sorge der Branche auf den Punkt. Müller hob hervor, dass der zunehmende internationale Wettbewerbsdruck und hohe Produktionskosten viele Zulieferer an ihre Grenzen bringen.

Neben der Diskussion mit Hildegard Müller ergänzten zwei Fachvorträge die Veranstaltung. Matthias Schneider von ZEISS Industrial Quality Solutions zeigte anhand moderner Messtechnologien, wie sich durch die Analyse von Produktionsdaten eine höhere Effizienz in der Fertigung und Qualitätssicherung erreichen lässt​.

Thilo Zimmermann vom InnovationsCampus Mobilität der Zukunft stellte die Ergebnisse der Spitzenforschung zu emissionsfreien Antrieben vor und unterstrich, dass Baden-Württemberg eine zentrale Rolle in der Entwicklung der Mobilitätswende spiele​.

Das Treffen endete mit einem klaren Appell des IHK-Arbeitskreissprecher Wolfgang Häußler an die Politik: „In Sachen Standortbedingungen sehen wir vor allem den Staat in der Verpflichtung. Unsere Mitgliedsunternehmen klagen über hohe Energie- und Arbeitskosten, überbordende Bürokratie und fehlende Handelsabkommen – hier müssen Berlin und Brüssel endlich entschlossen handeln.“

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Pressemitteilung (pm)

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